HerzHunde gibt Lebensmut

Mit dem Anstieg des Altersdurchschnittes steigt auch das Problem der Pflegebedürftigkeit. Immer mehr Senioren brauchen ständige Hilfe im Alltag, fühlen sich nutzlos und abgeschoben und sind isoliert, vereinsamen immer mehr. Die positive Auswirkung von tiergestützter Arbeit im Bereich der Erkankungen im Alter sind inzwischen unbestritten. Der kontinuierliche Einsatz eines Mensch-Hund-Therapie-Teams (MHTT) bei Senioren bewirkt, dass nicht nur die Medikamenteneinnahme deutlich verringert werden kann, sondern besonders das Herausführen aus der sozialen Vereinsamung bringt nachhaltige Bereicherung in das Leben.

Senioren, die sich in das abwechslungsreiche Leben einer gut geführten Seniorenresidenz eingelebt haben, freuen sich über Abwechslung und Aktivität. Der Einsatz des MHTT ist hier weit gefächert und reicht vom gemeinschaftlichen Spazieren-gehen, über die klassische Gruppenarbeit im Sitzkreis bis hin zu gezielten Interaktionen, die Feinmotorik und kognitive Agilität fördern. Ein großer Vorteil dieser Gruppenaktivität ist die Möglichkeit, auch an Demenz erkrankte Senioren mit einzubinden.

Eine innere Leere, das Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden, nutzlos geworden zu sein, prägt das Gefühl vieler Senioren, die nicht mehr selbstbestimmt in ihrer Wohnung leben können. Oft sind soziale Vereinsamung und Depressionen die Folge. In der Interaktion mit dem hierfür ausgebildeten Hund kann schon nach kurzer Zeit ein neuer Fokus auf die eigene Lebenssituation erreicht werden. Ist es erst vielleicht nur der Besuch des MHTT folgt meist schon nach kurzer Zeit die Kontaktaufnahme zu anderen Mitbewohnern. „Man hat etwas zu erzählen“, die Kommunikation wird wieder aufgenommen, der Lebensmut kommt zurück. Nachgewiesen bewirkt die regelmäßige Aktivität mit einem angeleitet agierenden Hund die Verminderung der Medikamenteneinnahme von Antidepressiva und wirkt blutdrucksenkend und kreislaufstabilisierend.

Ob bei akuter oder chronischer Erkrankung ist das Gefesselt-Sein ans Bett für viele Senioren Alltag. Das Pflegepersonal ist überlastet und hat oft nicht die Zeit für einen ausgiebigen zwischenmenschlichen Austausch. Die tiergestützte Arbeit ist hier geprägt von fühlbaren Kontakten zwischen Mensch und Hund. Immer auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt, macht der Hund die Außenwelt wieder begreifbar. Basalstimulation oder einfaches Kontaktliegen bringen dabei, ebenso wie das Streicheln des Hundes und der kommunikative Austausch mit dem Hundeführer, eine nachhaltige Bereicherung in das Leben zurück. Der positiven Auswirkungen lassen sich meist schon nach kurzer, regelmäßiger Besuchszeit an einer lebensbejahenden Stimmungen nachweisen.

Je nach Grad der Demenz kann der ausgebildete Hund durch seine bloße Anwesenheit eine kleine Brücke bauen, die glückliche Momente in das Leben der Senioren bringt. Nachgewiesen ist die Anwesenheit eines Hundes, das Streicheln, das Spüren der Körperwärme etwas Bereicherndes. Häufig kommt es bei regelmäßigen Besuchen eines Therapiehundes zu einer spürbaren Öffnung aus der krankheitsbedingten Isolation. Das emotionale Gedächtnis wird positiv stimuliert und damit eine nachhaltig andauernde Verbesserung der Lebensqualität erzielt.