HerzHunde schafft Selbstbewusstsein

Jugendliche, die in der Pubertät nach Halt und Orientierung suchen, während sie sich von der gewohnten Stabilität des Elternhauses lösen, haben eine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit und Nähe. Die bedingungslose Akzeptanz des Hundes vermittelt ganz natürlich das Gefühl von Verstanden-werden. Dem Hund gegenüber ist das Zeigen von Nähe und Zuneigung auch für die „harten Jungs“ problemlos möglich. Er dient als Verständnisbrücke zur eigenen Selbstdistanz. Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen werden gestärkt und  Aggressionen deutlich verringert. Das Ergebnis einer tiergestützten Arbeit in dieser Lebensphase ist ein spürbar besserer Selbstbezug des Jugendlichen, welcher damit einfach „ruhiger“ erwachsen wird.

Die Pubertät war schon immer eine stressige Zeit in den Familien. Geprägt von gegenseitigen Missverständnissen führt sie in der heutigen Gesellschaft allerdings schnell zu extremen Herausforderungen. Denn der Leistungsdruck auf die Jugendlichen bleibt trotz der umwälzenden inneren und äußeren Veränderungen unvermindert bestehen.

Die gezielte Interaktion eines ausgebildeten Hundes mit Jugendlichen in der Altergruppe von 11 – 17 Jahren vermittelt das Gefühl von Verstanden-werden und vorbehaltlosen Angenommen-sein. Ohne an ihn gestellte Anforderungen kann der Jugendliche hier seine Fähigkeiten entfalten und bekommt zudem stets ein positives Feedback seiner Person.

Auslöser für die Flucht aus der Gesellschaft gibt es für Jugendliche zwischen 15 – 19 Jahren unzählige. „Null-Bock“ und „Kein-Plan“ oder auch häusliche Gewalt, gefühlte Vernachlässigung…  Die Liste lässt sich beliebig erweitern. Eines haben alle diese Jugendlichen gemeinsam: sie brechen aus und leben in den Tag hinein. Einzige Gewissheit: ich will NIEMALS so werden wie alle anderen.

Der Hund dient hier als Kommunikationsbrücke zwischen der abgelehnten Erwachsenenwelt und den eigenen Bedürfnissen. Über die Arbeit mit dem Hund wird meist problemlos eine Regelakzeptanz erreicht, die auf andere Bereiche übertragen werden kann. Leistung und Anstrengung in tierischer Interaktion lohnt sich, wird wertgeschätzt und führt zu steigendem Selbstvertrauen. So lässt sich häufig schon nach wenigen Malen eine Perspektivenerweiterung bei den Jugendlichen erreichen. Der Hund akzeptiert den Jugendlichen in seiner Individualität ohne Ansprüche zu stellen. Unter Anleitung des Hundeführers wird dem Jugendlichen begreiflich gemacht, was nötig ist, damit er ein für sich selbst erfüllendes  Leben führen kann.